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Aufjauchzet im herbstlichen Bergwald

29,00 

Vom Jagern und Leben mit Wachtelhunden. – Kurt Puck hat nicht nur selbst sein Jägerleben lang den Wachtel geführt, er hat die Wachtelhunde in Österreich auch ein halbes Jahrhundert lang gefördert. In diesem Buch beschreibt er die Arbeit seiner Hunde und zeichnet auch die Geschichte der Wachtelhunde in Österreich nach.
216 Seiten, 20 Originalfotos.

Beschreibung

Aufjauchzet im herbstlichen Bergwald

Kurt Puck

In einem zähen Kampf erstritt der legendäre Rudolf Frieß dem Wachtelhund, dem klassischen Hund für den Waldjäger, in Deutschland einen Platz an der Sonne, als dieser schon für immer in der Versenkung zu verschwinden drohte. Was Frieß für Deutschland, das ist Kurt Puck für Österreich. Auch er lernte den spurlauten Stöberer, den zuverlässigen Verlorenbringer für Haar- und Federwild, den Wasserhund, der zudem scharf auf Raubwild und gleichzeitig verlässlich auf der Schweißfährte war, schon in sehr jungen Jahren schätzen, und er blieb dieser Rasse lebenslang treu.
Fünfzig Jahre hat Kurt Puck mit Wachtelhunden gelebt und gejagert. An die dreißig Hundepersönlichkeiten hat er jagdlich geführt. Und jeder Hund war anders, durfte in seinem Charakter reifen: Clown, der erste Wachtelhund des Autors, der alles von allein lernte; Donar, der besser Strecke legte als so mancher Jäger; Kunni, die Kopfhündin, mit ihrem schon ans Unheimliche grenzenden Jagdverstand; Ajax, der faule Bergjager und Hüttentiger … jeder dieser Wachtelhunde von Kurt Puck erwacht in diesem Buch zum Leben.
Kurt Puck hat nicht nur selbst sein Jägerleben lang den Wachtelhund geführt, er hat die Wachtelhunde in Österreich auch ein halbes Jahrhundert lang gefördert. Und so beschreibt er auch in diesem Buch nicht nur die Arbeit und die Eigenheiten seiner Hunde, sondern er zeichnet auch die Geschichte der Wachtelhunde in Österreich nach, die er als Obmann des Wachtel-Vereines jahrzehntelang geprägt hat.


Leseprobe:

Nach einer erfolgreichen Schweißarbeit auf einen Rehbock sind mir einmal mein Rüde Hero und seine Tochter Olga abgehaut und erst nach vier Tagen in einem Nachbarort wieder aufgegriffen worden. Als ich von dieser Schweißarbeit ohne Hunde nach Hause kam, wartete dort ein Jagdnachbar, mit der Bitte, einen Rehbock nachzusuchen. Nach Angabe des Nachbarn war der Bock am vergangenen Abend von der linken Seite beschossen worden. Man mutmaßte einen tiefen Durchschuss des Brustkernes, auch sei der linke Vorderlauf getroffen, die Kammer aber nicht geöffnet, weil kaum Schweiß zu finden sei. Der Bock war in den Mais geflüchtet, man habe am Abend nicht mehr nachgesucht.
Ich hatte damals vier Wachtel im Zwinger: Hero, Unna, Vera und Olga. Solche Arbeiten erledigten sonst Hero und Vera gemeinsam, aber Hero war ja unterwegs. Unna war für eine lange Hatz nicht unbedingt geeignet, da war sie zu langsam. Ich versuchte es also mit Vera allein.
Es war ein heißer Sommertag, die Luft flimmerte, und es war drückend schwül. Auf dem Anschuss lag kaum Schweiß, aber einige Knochensplitter, also offensichtlich doch auch eine Laufverletzung. Vera legte sich gut in den Riemen, und vorerst ging es hundertfünfzig Meter über eine Wiese ganz flott. Dann war der Absprung in den Mais deutlich durch abgestreiften Schweiß an einem Maisstängel in Oberlaufhöhe des Bockes zu sehen. Nun sind die Maisäcker am Zollfeld, gerade die unseres Nachbarn, nicht gerade klein, vielmehr richtige Mais-Urwälder von zehn Hektar und mehr, wobei sich dann oft noch der Maisacker eines anderen Bauern anschließt, wie in diesem Fall auch. Wer einmal mit dem Schweißriemen in einem Maisacker gearbeitet hat, der weiß um die Sauarbeit! Hier war eine riesige Fläche des Zollfeldes ein einziger Maisacker, im Besitz von verschiedenen Eigentümern, und dazwischen die Altarme der Alten Glan, die an den Ufern mit Weiden, Erlen und viel Buschwerk samt Brennnesseln bewachsen waren. An einer Biegung des alten Flussbettes, zufällig in unserm Besitz, war in der Uferböschung ein Fuchsbau, der alljährlich von einer Fähe mit ihrem Geheck bewohnt war. So auch diesmal. An den Spuren um den Bau war zu erkennen, dass hier Jungfüchse gehaust hatten. Zwar war es schon Ende Juli, die Jungfüchse also raubmündig und sicher irgendwo im Maisdschungel unterwegs, am Bau aber stank es doch gewaltig nach Fuchs und Aas. Genau da vorbei ging die Fluchtfährte des Bockes, so nahm ich es doch an, weil die Hündin bis hierher die Fährte gut gehalten hatte und auch ab und zu an den Maisstängeln Schweiß zu finden gewesen war. Am Bau verhielt die Hündin kurz und richtete einen fragenden Blick zu mir zurück, löste aber den Knopf auf, und weiter ging’s. Der Bock war immer den Maisreihen entlang gezogen und hatte diese nie gequert, was zwar die Arbeit am Riemen leichter machte, gleichzeitig aber die Gewissheit stärkte, dass dem Bock nicht allzu viel fehlte, weil er nie kopflos geflüchtet war. Fünfzig Meter hinter dem Fuchsbau finde ich plötzlich einige umgebrochene Maisstängel, die die Hündin genauer untersucht, und ab diesen Stängeln geht die Wundfährte quer zu den Reihen. Dies wiederholt sich einige Male, und ich merke: Hier war der Bock „in Begleitung“, wahrscheinlich von einigen Jungfüchsen. An mehreren Stellen haben sie offensichtlich versucht, den Bock niederzuziehen. Dann die deutlichen Spuren eines Kampfes, starker Schweißverlust, kurze Zeit später im näheren Umkreis mehrmals Spuren, die bereits auf das Ende des Dramas hindeuten. Auf einmal keine Schweißfährte mehr, sondern eine Schleifspur, und gleich darauf sieht man, dass die Füchse hier anständig gejausnet haben: Reste einer Fuchsmahlzeit! Frische Spuren deuten darauf hin, dass die Füchse hier auch etwas vergraben haben. Vera beginnt nachzugraben, und mit meiner Hilfe mit Händen und Stiefeln werden die noch verbliebenen Teile des Bockes bloßgelegt. Drei weitere Stellen finden wir, wo vergraben wurde. Ich kann es mir nur so erklären, dass es einige Jungfüchse waren, vielleicht auch noch ein Altfuchs dabei, die den Bock niedergezogen, totgebissen, jeder ein Teil geschnappt und unterwegs vergraben haben. Läufe und Deckenfetzen können wir freilegen, aber das Haupt ist weg.
Über zwei Stunden hat diese Schweißarbeit gedauert. Ich bin völlig verschwitzt, Hände und Gesicht sind von den scharfen Maisblättern gezeichnet, auch Stellen um die Augen der Hündin. Zwar weiß ich, dass im Mais immer Rehe stehen, nehme aber an, dass sie aufgrund der Arbeit nicht gerade in unserer Nähe sein werden und schnalle die Hündin, um leichter aus dem Maisdschungel herauszukommen. Auch glaube ich nicht, dass sie nach der Schweißarbeit noch Lust auf ein Jagderl haben könnte. Weit gefehlt! Nach einem Bad im Abflussgraben des Zollfeldes, dem Meterbach, wird sie auf dem Nachhauseweg laut und jagt ganz giftig im Mais. Reh ist das sicher keines, der Laut ist so, wie wenn sie beim Stöbern angetroffene Katzen jagt. Ich gehe durch den Maisacker zur Glan und warte dort bei der Brücke auf die Hündin. Nach zehn Minuten kommt sie und bringt – das Haupt des Bockes! Das Krickel ist nicht beschädigt. Hat sie es zufällig gefunden? Hat sie es einem Jungfuchs abgejagt? Ich weiß es nicht. Zufrieden sind wir aber alle, am meisten jedoch der Erleger des Bockes.
Mit Vera habe ich noch einen Herbst zusammen gejagert. Im folgenden Jahr stand sie im siebten Behang. Da hat sie mich ganz schwer enttäuscht, nicht bei der Jagd, sondern zu Hause. Meine Braune „Unna vom Stellhölzle“ hatte einen Wurf liegen. Vera kam zufällig in den Stall, wo die Hündin mit dem Wurf war und biss drei Welpen tot, die anderen konnte ich gerade noch retten.
Der Schluss ist rasch erzählt. Ein Jäger aus Rom, Alfredo Mauro, dessen Wachtel „Kauz“ – auch ihn hatte er von mir – gerade überfahren worden war, rief ganz verzweifelt an: „Kurt, gib mir bitte einen Hund! Aber einen, der die „lupo“ und die „volpe“ – Wolf und Fuchs – jagt, ich habe jetzt ein Revier im Appenin und brauche so einen Hund!“ Er möge vorbeikommen, sagte ich ihm.
Es war November, Mauro kam, sah Vera und war sofort einverstanden. Da er über Nacht blieb, ging ich am Nachmittag mit ihm auf die Jagd. Hinter unserm Stadel stach Vera einen Hasen, Mauro kam nicht zu Schuss, die Hündin jagte den Hasen über das ganze Zollfeld und brachte ihn zurück, aber für einen Schuss zu weit. Die Jagd gefiel ihm, aber die Hündin jage zu weit, schwankte er nun in seiner Entscheidung. Weil wir schon unterwegs waren, gingen wir anschließend noch in einen anderen Revierteil auf Fasanen. Dort nahm ich mir ein Schilf vor, es waren Fasanen drin, Vera stöberte einige heraus, und Mauro schoss zwei, wovon er einen flügelte. Vera brachte den verendeten Hahn sauber, arbeitete den geflügelten aus und apportierte ihn. – Wir einigten uns sehr rasch über den Preis, Mauro nahm Vera mit und rief nach einem Monat an: „Vera ist ein prima cacciatore!“
Zwei Jahre später wurde Vera von einer Viper gebissen, in einem abgelegenen Gebiet im Appenin, ein Serum stand nicht zur Verfügung, und die Braunschimmel-Hündin verendete qualvoll. Soviel zum Leben, Jagen und Ende einer meiner besten Hündinnen …

Vom Jagern und Leben mit Wachtelhunden. – Kurt Puck hat nicht nur selbst sein Jägerleben lang den Wachtel geführt, er hat die Wachtelhunde in Österreich auch ein halbes Jahrhundert lang gefördert. In diesem Buch beschreibt er die Arbeit seiner Hunde und zeichnet auch die Geschichte der Wachtelhunde in Österreich nach.
216 Seiten, 20 Originalfotos.

Preis: Euro 29,–
inkl. MwSt.

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